Ein Turm aus Kürbissen – kein Problem mit Flat White Boer

Das Bild entstand am 31. Oktober 2013 etwa 14 Tage, nachdem die Früchte geerntet worden waren. Es zeigt, dass man diese Kürbisse auch gestapelt lagern kann.

Wenn man in Südafrika nach einem Kürbis fragt, dann bekommt man keinen runden orange Laternenkürbis, sondern einen, der ganz flach und weiß ist. So hat man es uns zumindest erzählt. Die Sorte heißt dort auf englisch “Flat White Boer“ = “Flacher Weißer Burenkürbis“. Buren (abgeleitet vom niederländischen Wort für Bauern) nennt man bekanntlich die holländischstämmigen Einwohner Südafrikas. In deren Sprache heißt die Sorte “Plat Wit Boer“ oder einfach “Boer Pampoen“, und das bedeutet Bauernkürbis. Man kann sich den deutschen Sortennamen also aussuchen. “Boer“ wird in beiden Sprachen wie “Buur“ ausgesprochen. Auf jeden Fall handelt es sich um eine traditionelle Sorte Südafrikas, und wir sind froh, dass wir sie nun anbieten können.

Botanisch gehört Flat White Boer zur Art Cucurbita maxima, die so kleinfrüchtige Sorten wie “Golden Nugget“ hervorgebracht hat, aber auch Riesen wie den “Atlantic Giant“, dessen Rekordgewicht einer metrischen Tonne von Jahr zu Jahr näher kommt (gegenwärtig 921,7 kg). Unsere Sorte bewegt sich hier im unteren Mittelfeld mit Früchten, die zumeist 30-40 cm Durchmesser haben und 10–12 kg wiegen. Damit sind sie sowohl im Garten als auch in der Küche noch gut beherrschbar. Unser bisher schwerstes Exemplar maß 50 cm und wog 20 kg, es ist hier als Basis des Kürbisturms zu sehen. Am Ende der langen Ranken bilden die Pflanzen auch kleinere Früchte aus.

Für uns ist bei einem Kürbis immer auch der Schauwert wichtig, und da kann sich der Flache Weiße Bauernkürbis wirklich sehen lassen. Er ist mit seinen großen, auffällig flachen und leicht gerippten Früchten mit Sicherheit der attraktivste weiße Kürbis, den wir jemals angebaut haben. Die Sorte zeichnet sich auch dadurch aus, dass sich die Schalenfarbe wirklich hält und nicht vergilbt oder vergraut. Dazu bildet das extrem dicke, kräftig orange Fruchtfleisch einen herrlichen Kontrast. Neben der dekorativen Erscheinung sind die Früchte auch als Speisekürbisse besonders wertvoll. Das karotinreiche, süße, feuchte und sehr zarte Fruchtfleisch ist von ausgezeichneter Qualität und für alle Verwendungsarten geeignet. Wir haben auch den Hinweis gefunden, dass es – ohne weitere Zutaten gekocht – eine sehr gute Babynahrung ergibt.

Der Flat White Boer ist ein Kürbis mit starkem Ausbreitungsdrang und einer relativ langen Entwicklungszeit. Er sollte einen geschützten warmen Pflanzplatz und pro Pflanze 2-4 Quadratmeter zum Ranken bekommen. Bei uns standen die Pflanzen in einer einzelnen Reihe mit etwa 1m Abstand. Die Aussaat erfolgt am besten gegen Mitte April an einem warmen und hellen Ort, notfalls auch einem Zimmerfenster. Ausgepflanzt werden sollte erst nach Mitte Mai. Man kann je 2 Samen in 12erTöpfe säen oder die Samen auf feuchtem Zellstoff vorkeimen und nach Erscheinen der Wurzel einzeln in Töpfe pikieren. Im Herbst müssen die Früchte vor den ersten Frösten geerntet oder bei Frostgefahr durch übergelegte Decken o.ä. geschützt werden. Dann halten sie sich problemlos 3-5 Monate und können nach und nach verarbeitet werden.

Alles in allem: qualitativ einer der besten Kürbisse, die man in Deutschland anbauen kann. Sie finden Samen unter unserer Nummer 1191W.

 

Hier sieht man das extrem dicke Fruchtfleisch des Flat White Boer. Die relativ kleinen Samenkammern enthalten viele große Samen, die für verschiedene Knabbereien nicht zu verachten sind.

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